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DHU250 > GEZEITEN 13.12.23 17:42l 107 Lines 4516 Bytes #75 (320) @ EU
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Subj: Gezeiten u. Gravitation erklärt
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Die Gezeiten oder Tieden (niederdeutsch Pl. für "Zeiten") sind die
periodischen Wasserbewegungen der Ozeane, die infolge der Gravitation
des Mondes und der Sonne durch die zugehörigen Gezeitenkräfte verursacht
werden.
Die Gezeiten wirken sich vorwiegend an den Küsten aus. Da der stärkere
Einfluss vom Mond ausgeht, gibt es in durchschnittlich 24 Stunden und
49 Minuten zweimal Hochwasser und zweimal Niedrigwasser.
Dies ist der Zeitraum den der Mond benötigt um wieder an ungefähr der
gleichen Stelle am Himmel zu stehen.
Gezeiten entstehen durch das Zusammenwirken der täglichen Drehung der
Erde im (nahezu feststehenden) Gravitationsfeld von Mond und Sonne und
der Tatsache, dass dieses Gravitationsfeld nicht überall gleich stark
ist, sondern die Erde etwas in die Länge zieht. Die Kräfte, die das
verursachen, heißen Gezeitenkräfte.
Ein Ort der Erdoberfläche erreicht bei jeder Umdrehung je zweimal einen
Punkt mit maximaler und mit minimaler Gezeitenkraft.Dabei werden an vielen
Orten Höhenunterschiede von deutlich über 1 Meter erreicht.
Die Gezeitenkräfte wirken sich im Sinne einer symmetrischen Streckung der
Erde entlang der Linie vom Mond zur Sonne aus. Da sich wegen der
Erdrotation keine stabile Deformation einstellen kann, verursachen die
Gezeitenkräfte in den Ozeanen vor allem in den mittleren Breiten
periodische Strömungen.
iese bewirken das periodische Steigen (bis zur Flut/Hochwasser) und
Fallen des Wasserspiegels (bis zur Ebbe/Niedrigwasser).
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Überlagerung der vom Mond und von der Sonne Gezeitenkräfte
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Die von Mond und Sonne verursachten Gezeitenkräfte können sich addieren.
Die stärkste Gesamtkraft ergibt sich, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer
Linie liegen, was bei Voll- und Neumond mit einer Periode von etwa 14 und
3/4 Tagen annäherungsweise eintritt. Dann heben sie den Wasserspiegel des
Ozeans bei Hochwasser etwa einen 3/4 Meter (etwa 1/2 Meter durch den Mond
und etwa 1/4 Meter durch die Sonne) an.
Bei Halbmond liegt zwischen den beiden Kraftfeldern ein rechter Winkel.
Ihre Überlagerung führt zu Kräften, die den Wasserspiegel des Ozeans weniger
stark anheben. Bei Voll- und Neumond stehen Sonne und Mond von der Erde aus
auf einer gleichen Linie, weshalb sich ihre Wirkungen zu einer besonders
großen Tiede, der Springtiede, addieren.
Bei Halbmond dagegen stehen Sonne und Mond rechtwinklig zueinander und so
ergibt sich eine besonders kleine Tiede, die Nipptiede.
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\ \ | / /
\ \ | / /
\ \<SSS> / /
------- <SSSSS> ------
/ <SSS> \
/ / | \ \
/ / SONNE \ \
|
< NEUMOND <
[Springtiede] / \ [Nipptiede]
/ __ _ _ \ Umlaufbahn
x /EEEEEE\ x (Mond dreht um die Erde)
xxx (EEEEEEEE) xxx
xxxxx (EEEEEEEE) xxxxx
xxx \EEEEEE/ xxx
x ------ x
zunehmender ERDE abnehmender MOND
MOND /
\ /
\ /
> x >
xxx
xxxxx
xxx
x
VOLLMOND
Besonders große Gezeitenkräfte und Springtieden ergeben sich etwa alle
15 Monate, wenn der Mond sich aufgrund der langsamen Drehung der elliptischen
Mondbahn wieder in größter Erdnähe befindet. Zusätzlich ergibt sich durch die
zur Erdachse veränderliche Neigung der Mondbahn eine etwa jährliche Variation
der Tieden.
Die Lehre von den maritimen Gezeiten der Erde heißt Gezeitenkunde.
Ihre Grundaussagen sind Bestandteil der nautischen Ausbildung.
Weiterführende Hinweise und Einzelnachweise finden sich unter
https://wikipedia.org/wiki/Gezeiten
Irrtümer bei Eingabe des oben stehenden Textes bleiben -wie immer- vorbehalten.
Über etwaige Korrekturhinweise wäre ich dankbar.
73!
de Thomas / DHU250
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